Die weiße Stadt Ostuni • Wie eine Fata Morgana Rezept . Risotto mit Blumenkohl & Kabeljau
Im Frühsommer 2013 erfüllten wir uns einen kleinen Traum und machten einen 3-wöchigen Roadtrip quer durch Italien. Die ersten 2 Wochen waren schön durchgeplant, Florenz und die Amalfiküste standen auf dem Programm. Die letzte Woche wollten wir uns durch Apulien treiben lassen. Wir hatten von den weißen Städten gehört und entschieden uns, die „citta bianca“ zu besuchen: die weiße Stadt Ostuni, die am Ostrand des Valle d´Itria liegt.
Auf unserer Fahrt dorthin sehen wir sie schon von Weitem: auf 3 Hügeln erbaut stechen die hellen Häuserfassaden aus der Landschaft heraus. Es ist Juni und sehr heiß. Nur kleine Wölkchen am blauen Himmel, gleißendes Licht, die Sonne blendet. Vor uns Ostuni. Unwirklich. Wie eine Fata Morgana.
Wir fahren mitten hinein und sind gespannt, was uns erwartet. Parken unser Auto in einer kleinen Nebenstraße und weiter geht’s zu Fuß; Ostuni entdecken. Die orientalisch anmutende, mittelalterliche Altstadt mit ihren kleinen Gassen und dem Labyrinth aus Treppen ist ein Genuß für´s Auge. Wir laufen zur Stadtbefestigung, von hier haben wir eine wunderbare Aussicht aufs adriatische Meer, welches nur 8 km entfernt ist.
Weiter geht’s durch kleine, verschlungene Gassen, vorbei an weiß gekalkten Häusern und blumengeschmückten Treppen und Balkonen. Grüne Fensterläden und bunte Wäsche sind fast die einzigen Farbtupfer. Es ist Mittagszeit, die Zeit, wo sich alle zurück in den Schatten ziehen. Kaum Einheimische und Touristen unterwegs. Wir haben ganz Ostuni für uns und spazieren durch dieses Labyrinth. Immer dicht gedrängt an den weißen Häuserwänden, wo es etwas schattig ist.
In Ostuni sind alle Hausbesitzer von der Stadtverwaltung verpflichtet, ihre Häuser regelmäßig mit einem weißen Kalkanstrich zu versehen, um das Stadtbild einheitlich zu halten und dem Ruf der „citta bianca“ gerecht zu werden. Ausgenommen sind nur die Kirchen, ihr unverputzter ockerfarbener Kalkstein sticht heraus.
Um uns herum ist alles Schneeweiß, dazu das gleißende Licht des Südens; eine überirdische Szenerie. Wir fühlen uns wie im Orient. Am besten ist es jetzt, in den Schatten zu gehen. Eine Kleinigkeit essen an der Piazza della Libertà, vielleicht ein leichtes Risotto, dazu viel Wasser und eine Weißweinschorle. Siesta halten. Und so langsam füllt sich die Stadt wieder mit Leben. Gern würden wir 2 bis 3 Tage hier verbringen.
Aber wir entscheiden uns spontan Richtung Nordapulien auf den Gargano, den Sporn des italienischen Stiefels, zu fahren. Hier soll es eine malerische Küstenlandschaft mit Traumstränden, aber auch tiefe Wälder geben. Wir lassen Ostuni hinter uns, nehmen uns gleichzeitig vor, diese Region Apuliens im darauf folgenden Jahr ganz ausführlich zu erkunden. Die Vorfreude auf den nächsten Besuch macht uns den Abschied etwas leichter.
Rezept . Risotto mit Blumenkohl & Kabeljau
Dieses Rezept ist unser Lieblingsrisotto aus dem „Genial Italienisch“-Kochbuch von Jamie Oliver. Der Kick an diesem Gericht sind die Sardellen-Croûtons, welche durch ihren leicht salzigen Geschmack perfekt mit dem Blumenkohl harmonieren und einen Hauch von Meer mitbringen. Dieses Rezept ist perfekt … man kann es nicht besser machen.
Zutaten für 2 Personen .
250 g Kabeljau-Rückenfilet
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 El Olivenöl
1 Tl Butter
1/3 Blumenkohl
600 ml Gemüsebrühe
140 g Risottoreis
1 Glas trockener Weißwein
1 getrocknete Chilischote
5 Sardellenfilets
1 altbackenes Brötchen
1 Tl Olivenöl
1 El Butter
4 El geriebener Parmesan
Salz & Pfeffer
1 El gehackte Petersilie
Zuerst werden die Schalotten und die Knoblauchzehe geschält und klein gehackt. Die Blumenkohlröschen vom großen Strunk schneiden, die kleineren Strunkabschnitte fein hacken und zusammen mit Schalotten und Knoblauch in einem Topf mit Butter und Olivenöl bei kleinster Hitze etwa 15 Minuten dünsten lassen, ohne dass sie Farbe annehmen. Währenddessen die Gemüsebrühe zusammen mit den Blumenkohlröschen aufkochen lassen.
Nun den Reis zu den gedünsteten Schalotten geben und die Hitze höher schalten, sodass der Reis ca. 1 Minute glasig angebraten werden kann. Mit Weißwein ablöschen und kurz einkochen lassen. Mit Salz würzen und weiterhin schöpflöffelweise die Brühe mit dem Blumenkohl zum Reis geben und unterheben. Das Risotto bei kleiner Hitze kochen lassen und sobald der Reis die Flüssigkeit wieder etwas aufgenommen hat, sofort wieder Brühe hinzufügen. Das Risotto darf nicht zu trocken werden und sollte stets eine „schlotzige“ Konsistenz haben. Nach 15 Minuten den Reis nach der Bissfestigkeit probieren und eventuell noch etwas länger köcheln lassen. Damit das Risotto perfekt ist, muss das Reiskorn noch leichten Biss haben.
Während das Risotto vor sich hin köchelt, die Chilischote und die Sardellenfilets klein hacken. Das Brötchen in kleine Würfel schneiden und alles zusammen mit dem Olivenöl in einer Pfanne goldbraun braten. Ebenso in einem weiteren Topf etwas Wasser aufkochen, das Kabeljaufilet in zwei gleich große Stücke schneiden und in einem Dampfkorb auf den Topf setzen, um sie etwa in 8-10 Minuten gar zu dämpfen. Besser ab und zu nachschauen, dass der Fisch nicht zu trocken wird.
Sobald das Risotto fertig gegart ist, den Topf vom Herd nehmen und Butter mit dem geriebenen Parmesan unterrühren bis sich alles gut verbunden hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Risotto zusammen mit dem Kabeljau anrichten und mit den Sardellen-Brot-Bröseln bestreuen. Je nach Geschmack mit gehackter Petersilie und zusätzlichem Parmesan verfeinern.
Autor: Claudia
Rezept: Katja