Sizilien • Vorfreude auf die Sonneninsel Rezept . Thunfisch auf Sesamkrokant

 

Wie jedes Jahr im Frühsommer gönne ich mir eine kleine Auszeit von Arbeit & Alltag und erkunde eine neue Region in Italien. Dieses Jahr fällt meine Wahl, natürlich abgestimmt mit Katja, auf die Sonneninsel Sizilien. Ein noch unbekanntes Fleckchen Erde für uns. Was gibt es schöneres als die Vorfreude und Aufregung vor einer anstehenden Reise? Beide haben wir eine Auszeit dringend nötig, da wir als Selbständige sehr eingespannt sind. Deshalb war es in den letzten Wochen auch recht ruhig hier. Doch auf Sizilien werden wir uns nicht nur wunderbar entspannen und eine frische Meeresbrise um die Nase wehen lassen, wir werden auch mit offenen Augen die Insel erkunden: schließlich wollen wir ja gemeinsam neue Geschichten & Rezepte in Italien aufspüren.

Der Monat Juni ist ein wunderbarer Reisemonat für diese Region, schön warm aber nicht zu heiß. Vorsaison mit wenig Touristen und moderaten Preisen. Einmal festgestellt, hat sich der Juni in Italien zur kleinen Tradition entwickelt: einen Monat lang wird das italienische Leben regelrecht zelebriert. Und da im Juni mein Geburtstag ist, habe ich nicht nur ein wunderbares Geschenk an mich selbst. Ich kann gleichzeitig mit meinen liebsten Freunden feiern und unbeschwerte Tage unter italienischer Sonne verbringen. Damit das alles so schön funktioniert, muss natürlich gut geplant und die Freunde rechtzeitig zusammen getrommelt werden.

Schon Anfang des Jahres beginnt die Recherche: ich sammle erste Informationen über das Reiseziel und schmökere im Reiseführer. Nehme mal wieder das amüsante Buch von Beate Giacovelli „111 Gründe,  Italien zu lieben“ zur Hand. Das Internet wird durchforstet, Unterkünfte werden verglichen, mit den Mitreisenden abgestimmt und nach und nach stellen wir die Reiseroute zusammen. Früher bin ich oft sehr spontan verreist: nur den Flug gebucht, den Rucksack ratzfatz gepackt und los ging´s. Doch mittlerweile habe ich Freude daran, besonders schöne Unterkünfte aufzuspüren: ein Häuschen direkt am Meer, eine antike Masseria auf dem Land oder die schicke Stadtwohnung mit Dachterasse. Diese sollten aber gleichzeitig noch erschwinglich sein. Dafür ist es sinnvoll, ca. 3 bis 4 Monate vor der Reise mit der Suche zu beginnen, da die schönen aber nicht zu teuren Unterkünfte am schnellsten ausgebucht sind.

Die Vorfreude auf die Reise steigt täglich. Ich schaue mir jedes Sizilien-Bild an, das mir über den Weg läuft und träume mich schon mal ein bisschen in das Land hinein. Am liebsten würde ich ja überall hin und alles sehen. Italienische & sizilianische Rezepte werden studiert und probiert, der passende „Vino“ dazu getrunken. In den Alltag schleichen sich nun vermehrt italienische Wörter ein. Die Freundin wird mit „Ciao bella“ begrüßt und mit „Arrivederci“ verabschiedet. Vom Freund möchte man kein Küsschen mehr sondern ein „Bacini“. Zwischendurch lasse ich mich durch sizilianische Filme auf das Land einstimmen. Zwei  meiner Lieblingsfilme wurden auf Sizilien gedreht:  der wunderbar nostalgische Film „Cinema Paradiso“ von Giuseppe Tornatore.  Außerdem der zauberhafte Film  „Der Postman“ (Il postino) von Michael Radford, Drehort ist die liparische Insel Salina.

Und nächsten Monat ist es endlich soweit: wir machen uns auf, die größte Insel im Mittelmeer zu erkunden. Wir freuen uns auf´s „Dolce far niente“, das süße Nichtstun. Befürchten aber schon, dass wir manchmal dazu verdammt sein werden. Es kann im Sommer heiß sein auf Sizilien, sehr heiß! Gleichzeitig möchten wir natürlich soviel wie möglich vom sizilianischem Leben mitbekommen und die landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten entdecken: kleine Bergdörfer in den Madonien erkunden, Traumstrände entlang wandern, die barocken Städte im Südosten besichtigen und durch Altstadtgassen spazieren, uns Vergewissern, dass der Stromboli tatsächlich mehrmals in der Stunde Feuer speit. Schauen, ob das Thermometer auch nachts nicht unter 30°C klettert und ob die Sizilianer, genauso wie ihre Landsleute auf dem Festland, stets eine „Bella Figura“ machen.

Nicht zu Vergessen eine weitere Sehenswürdigkeit: das Essen. Wir sind schon äußerst neugierig, was es kulinarisch auf der Insel zu Entdecken gibt. Wieviel erfährt man über ein Land und seine Bewohner durch das, was dort angebaut und gegessen wird! Wir freuen uns auf die sizilianische Küche und auf lange Abende in der Trattoria oder im Ristorante. Auf Antipasti, Primi piatti, Secondi piatti, Dolci, Espresso und und und..

Warst du schon mal auf Sizilien? Was hat dir besonders gefallen? Anregungen und Tipps sind willkommen…

 

REZEPT . THUNFISCH AUF SESAMKROKANT
Im Reiseführer las ich einen besonders interessanten Artikel über die 9 Jahrhunderte alte Tradition der „La Mattanza“ (rituelle Thunfisch-Fangmethode) an der Westküste Siziliens. Hier befindet sich das Paarungsgebiet des Roten Thunfisches. Leider wurde diese Methode seit den 60er Jahren durch kommerzielle Treibnetze ersetzt und somit ein großer Schaden am Bestand der Meerestiere verursacht. Dennoch ist der Rote Thunfisch eine Spezialität auf Sizilien und in unzähligen Zubereitungsarten zu bekommen. Die Nähe Siziliens zum arabischen Raum inspirierte mich zu einem Rezept mit Thunfisch und Sesam: eine köstliche Kombination…einfach perfekt als Antipasti im Frühling!

Zutaten für 2 Personen .
40 g weißer Zucker
5 g Sesam
140 g roher Thunfisch (Sushiqualität)
1 Tl Sesamöl
Fenchelgrün
1/2 Limette
Fleur de Sel
schwarzer Pfeffer
In einer Pfanne den Zucker langsam karamellisieren lassen. Sobald der Zucker komplett geschmolzen ist, den Sesam dazugeben, kurz unterheben und die Zucker-Sesam-Masse sofort auf einem Backpapier dünn ausstreichen. Etwas auskühlen lassen und den Krokant in grobe Stücke brechen.

In der Zwischenzeit den Thunfisch in etwa 3 cm große Würfel schneiden. In einer Pfanne das Sesamöl erhitzen und die Fischwürfel bei starker Hitze auf der Ober- und Unterseite je 1 Minute anbraten, sodass ein roher Kern bestehen bleibt. Die Thunfischwürfel zügig aus der Pfanne nehmen und leicht abkühlen lassen.

Zum Anrichten die Sesamkrokantstücke auf eine Platte legen, den Thunfisch mit etwas gezupftem Fenchelgrün darauf setzen. Die Limette in feine Spalten schneiden, auf den Fischwürfeln platzieren und alles mit Fleur de Sel und grob gestoßenem Pfeffer verfeinern.

Autor: Claudia
Rezept: Katja